Volksanwalt Günther Kräuter konnte heute im Rahmen des NGO-Forums der Volksanwaltschaft im Palais Epstein im Parlament mehr als 100 Gäste aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung begrüßen.
Kräuter: „Die heutige Tagung ist ein Auftakt zur Umsetzung einer nachhaltigen Veränderung der Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien. Die öffentliche Inszenierung ist nicht zeitgemäß und entspricht kaum gesellschaftspolitischen Zielsetzungen von Inklusion und Teilhabe.“
Die Bilder vermittelten oft Klischees, so Kräuter, die mit dem wirklichen Leben nichts zu tun hätten und von Menschen mit Behinderung als diskriminierend empfunden werden. Durch Ausdrücke wie „an den Rollstuhl gefesselt“ oder „leidet an“ werde dies noch verstärkt.
Die Volksanwaltschaft wird sich mit einer Kampagne für die konsequente Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in die Medienwelt engagieren sowie für die umfassende Realisierung eines Maßnahmenkataloges auf Basis des „Nationalen Aktionsplanes Behinderung 2012-2020“ einsetzen.
Kräuter: „Es gibt viele interessante Einzelinitiativen im Inland und best practice Beispiele aus anderen Ländern. Was fehlt, ist ein breiter medienpolitischer Konsens zur Umsetzung inklusiver Maßnahmen. Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung, Befreiung von negativen Klischees und der Abbau von Barrieren aller Art lautet das Kampagnenziel der Volksanwaltschaft.“
Medienanalytikerin Mag.a Maria Pernegger bewertete die mediale Inszenierung von Menschen mit Behinderung in Massenmedien wie folgt: „Menschen mit Behinderung werden oft klischeehaft dargestellt, entweder als Opfer oder als Superhelden!“ DI Jürgen Wieser, Präsident von Down-Syndrom-Österreich, erläuterte in weiterer Folge erfolgreiche kommunikative Strategien. „Emotion ist ein entscheidend wichtiges Element für Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit.“
Das diesjährige NGO-Forum der Volksanwaltschaft dient als Plattform für menschenrechtsrelevante Themen und Initiativen.
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