Das Projekt AMBAVis sucht interessierte Personen für Testphase im März 2016
Seien Sie dabei wenn die Technologie von morgen entsteht!
Wann? 16. und 17. März 2016, 10:30 – 18:00 Uhr
Wo? Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich, Hietzinger Kai 85/4, 1130 Wien
Das EU-Projekt AMBAVis, das den Zugang zu Museen für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen verbessern will, ermöglicht Ihnen, völlig neuartige Technologien auszuprobieren und Ihre Meinung zu deren Nutzerfreundlichkeit abzugeben.
Wie können Sie teilnehmen?
Wir veranstalten zwei Testblöcke am 16. und 17. März 2016 im Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich, Hietzinger Kai 85/4, 1130 Wien. Beginn ist jeweils 10:30 Uhr, wir stehen Ihnen aber an beiden Tagen jeweils bis 18 Uhr mit unseren Testobjekten zur Verfügung – kommen Sie einfach vorbei wann es für Sie am besten passt!
Bei Interesse melden Sie sich bitte unter Bekanntgabe Ihres Wunschtermins unter
mailto:office@blindenverband.at oder unter 01/982 75 84-201 zur Teilnahme an Ihrem Wunschtermin an. Es erwarten Sie Getränke und Erfrischungen. Gerne übernehmen wir auch die Taxikosten Ihrer Anreise innerhalb Wiens nach Vorlage Ihrer Rechnung.
Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!
Was passiert bei AMBAVis?
Museen sind ein essentieller und wertvoller Bestandteil der europäischen Kulturlandschaft. Da sie vor allem auf den Sehsinn fokussieren, sind blinde und sehbeeinträchtigte Menschen jedoch von vielen musealen Angeboten ausgeschlossen. Die Entwicklung innovativer 3D-Technologien hat in der vergangenen Zeit allerdings Möglichkeiten eröffnet, mit deren Hilfe museale Ausstellungsobjekte und Bilder auch blinden und sehbehinderten Menschen zugänglich gemacht werden können.
Im Rahmen des Projektes AMBAVis werden neue tastbare Technologien entwickelt und bestehende Möglichkeiten überprüft. Ziel ist es unter anderem, die Benutzerfreundlichkeit dieser Techniken mithilfe von blinden und sehbehinderten Personen zu verbessern. Indem wir die Endnutzer bereits früh in die Testphase einbeziehen, wollen wir ein besseres Verständnis dafür entwickeln, welche Technologien sich für den Gebrauch durch blinde und sehbehinderte Menschen eignen.
Was können Sie testen?
Wenn Sie an unserer Testphase teilnehmen, erwarten Sie folgende spannende und zum Teil neuartige Technologien:
• 3D-Repliken: Die dreidimensionale Nachbildung von Objekten ist die herkömmlich verwendete Methode. 3D-Repliken verfügen über hohe haptische Qualitäten. Allerdings muss jede Replik physisch hergestellt werden, was hohe Produktions- und mitunter Lagerungskosten für Museen nach sich zieht.
• Virtuelle haptische Modelle: Diese Methode eröffnet die Möglichkeit, ein Objekt nur über dessen digitalen Scan physisch wahrnehmen zu können, ohne das Objekt materiell tatsächlich herstellen zu müssen. Im Rahmen von AMBAVis wird diese Technologie in Form der Schnittstelle ProbosTM verwendet: Sie versetzt Nutzerinnen und Nutzer in die Lage, digitale Museumsobjekte in einer virtuellen, dreidimensionalen Umgebung zu berühren. Zusätzliche akustische Informationen dienen als Unterstützung dabei, mit dem Objekt in näheren Kontakt zu treten und mehr über dessen Form und Charakteristik zu erfahren.
• Reliefdruck: Als einen Kompromiss zwischen teuren 3D-Repliken und der rein virtuellen Haptik wurde im Rahmen des Projektes ein Prototyp eines Reliefdruck-
Mediums entwickelt. Dadurch sollen die Vorzüge der beiden vorgenannten Technologien vereint werden: Ein Reliefdrucker kann ein Objekt drucken, das physisch berührt werden kann. Das so gedruckte Relief kann aber jederzeit gelöscht und ein neues kann gedruckt werden.
• Finger-tracking-Prototyp: Für blinde und sehbehinderte Museumsbesucher ist es sehr hilfreich, wenn tastbare Objekte mit zusätzlichen Informationen ergänzt werden. Beispiel dafür sind Audio-Kommentare, die bei der Berührung bestimmter Bereiche automatisch ausgelöst werden. Nach heutigem Stand der Technik werden dazu Berührungssensoren verwendet, die in die tastbaren Ausstellungsstücke integriert sind. Dieser Ansatz hat sich zwar als nützlich erwiesen, die Sensoren müssen dazu aber in das Ausstellungsstück eingebaut werden. Um einen Eingriff in Ausstellungesstücke zu vermeiden und gleichzeitig eine größere Flexibilität bei den vermittelten Inhalten zu erreichen, wurde eine digitale Berührungsschnittstelle entwickelt, die ohne Veränderungen am Ausstellungsobjekt funktioniert – der so genannte Finger-tracking-Prototyp.
Das Projekt AMBAVis wird gefördert aus Mitteln des Programms ERASMUS+ der
Europäischen Kommission.
Quelle: Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich,